Winckelmann: Ästhetik, Politik, Religion
Vortrag
Prof. Dr. Suzanne Marchand (Louisiana State University, USA)
05. Juli 2016, 18:15 Uhr
IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer
Der Vortrag findet statt im Rahmen der IZEA-Vortragsreihe im Sommersemster 2016 unter den Titel Das Klassische – Ästhetik und Politik.
Mit dem Begriff des Klassischen wird seit dem 18. Jahrhundert nicht nur Antikes oder ein dominanter Antikebezug neuzeitlicher (Sprach-)Kunstwerke bezeichnet, sondern zunehmend auch ein von der Antike sich absetzender Kunstanspruch. Der Begriff des Klassischen kann damit sowohl der Rückversicherung in der maßgeblichen Tradition als auch der Selbstbestimmung und ‑gestaltung der Moderne dienen, die eine den ‚Alten‘ (mindestens) gleichrangige Geltung gewinnen könne bzw. möchte. Auch wenn der Begriff des Klassischen stets mit einem universalen Geltungsanspruch verbunden ist, so lässt sich gleichwohl von einer partikularistischen ‚Politik des Klassischen‘ sprechen, die den Begriff im Kontext kultureller und nationaler Konkurrenzen zu instrumentalisieren versucht. Mit der Spannung zwischen beanspruchter Normativität und tatsächlicher Historizität unterliegt der Diskurs über das Klassische derselben Ambivalenz, die für die Geltungsansprüche der Aufklärung insgesamt charakteristisch ist. Diese komplexe Konstellation sucht die Vortragsreihe auszumessen.
Konzept und Organisation der Vortragsreihe: Prof. Dr. Elisabeth Décultot, Dr. Martin Dönike, Prof. Dr. Daniel Fulda
Weitere Veranstaltungen der Vortragsreihe entnehmen Sie bitte dem Plakat.
Kontakt und weitere Informationen:
Tel.:+49 (0)345 55 21781
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