Tagung: Skandal machen. Inszenierung und Narrative öffentlicher Ausnahmezustände
Tagung
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24.-25. April 2025
Skandal machen. Inszenierungen und Narrative öffentlicher Ausnahmezustände
Skandale faszinieren seit ihrer Entstehung im 18. Jahrhundert. Sie gehören ebenso zur modernen Öffentlichkeit wie zur modernen Literatur. Skandalgeschichten erzählen von Krisen der moralischen Ordnung. Dabei reduzieren sie komplexe Verhältnisse auf konkrete Personen und spektakuläre Taten – gerade darum sind sie gute Geschichten. Skandale gibt es nicht einfach, sie werden gemacht, das heißt inszeniert und erzählt. Schon der Begriff bedeutet zweierlei: ‚Skandal‘ bezeichnet sowohl das skandalöse Ereignis wie auch den Verlauf der Bekanntmachung und Sanktionierung. Seine Etymologie – das skandalon ist im Griechischen das Stellhölzchen einer Falle, die bei Berührung des Hölzchens zuschnappt – legt nah, dass der Skandal mit einer List einhergeht, die den Skandalisierten anlockt und zu Fall bringt. Skandale sind daher meist Dramen mit dreiteiligem Handlungsablauf (skandalöses Ereignis, Berichterstattung, öffentliche Empörung), in dem die verschiedenen Akteure um Meinungshoheit ringen und auf die „kollektiven Affekthaushalte“ (Gelz) einzuwirken versuchen. Wie Skandale gemacht werden und welche Bedeutung sie für die moderne Öffentlichkeit haben, soll auf der Tagung aus interdisziplinären Perspektiven diskutiert werden.
Wiss. Konzeption und Leitung: Dr. Johanna-Charlotte Horst und Prof. Dr. Daniel Weidner
Kontakt: johanna-charlotte.horst(at)germanistik.uni-halle.de und daniel.weidner(at)germanistik.uni-halle.de
Kontakt und weitere Informationen:
Tel.:+49 (0)345 55 21781
izea(at)izea.uni-halle.de