Tagung: Gelebte Aufklärung. Johann Georg Sulzer (1720–1779) im Kontext
Tagung
Organisation: Prof. Dr. Elisabeth Décultot und Dr. Jana Kittelmann
18. bis 20. Mai 2022, Halle an der Saale
Johann Georg Sulzer gehört zu den zentralen Akteuren der Europäischen Aufklärung. In seinem vielfältigen und facettenreichen Werk spiegeln sich ästhetische, naturwissenschaftliche, pädagogische, anthropologische, politische und literaturkritische Positionen, Diskurse und Debatten der Epoche in geradezu beispielhafter Art und Weise wider. Sowohl wissenschaftlich und kulturell als auch institutionell betrachtet, ist Sulzer ein Knotenpunkt in der intellektuellen Geschichte des 18. Jahrhunderts. Als Mitglied der Philosophischen Klasse der Berliner Akademie ist er vor allem für den gewichtigen Beitrag bekannt, den er als Autor der Allgemeinen Theorie der Schönen Künste (1771–1774) zur Kunsttheorie und Ästhetik der Aufklärung lieferte. Neben Arbeiten zur Kunst und Kunstanthropologie hat Sulzer zudem eine Vielzahl an philosophischen und pädagogischen, naturhistorischen und physikotheologischen Schriften sowie Reiseberichte, literaturkritische Beiträge, kleinere literarische Werke und Briefe verfasst, die in der seit 2014 laufenden Edition seiner Gesammelten Schriften sukzessive erschlossen und präsentiert werden.
Vor diesem Hintergrund will die Tagung Sulzers Werk und Wirkung im Kontext und mit Blick auf aktuelle Fragestellungen der Forschung disziplinen-, medien- und gattungsübergreifend diskutieren. Fallstudien zu einzelnen Quellenbeständen, Schriften und Werken werden dabei ebenso ins Blickfeld rücken wie eine nähere Verortung Sulzers in den gelehrten, kulturellen und historischen Diskursen und Praktiken seiner Zeit. Die Vorträge widmen sich unter anderem Sulzers Beitrag zur Pädagogik, seinen naturkundlichen und naturphilosophischen Arbeiten, seiner kritischen Auseinandersetzung mit Gottsched, seinen Briefwechseln und Reiseberichten, der Bedeutung weiblichen Lesens und Schreibens für Sulzer, der ethischen Funktion seiner Ästhetik, seinen Szenographien der Erkenntnis sowie seiner Rolle in gelehrten und geselligen Kreisen, als Sammler, Glaubenszweifler und Kunsttheoretiker.
Mit Beiträgen von Moritz Ahrens, Maximilian Bach, Luisa Banki, Baptiste Baumann, Elisabeth Décultot, Rainer Godel, Jakob C. Heller, Annika Hildebrandt, Hans-Joachim Kertscher, Jana Kittelmann, Daniela Kohler, Reimar F. Lacher, Korbinian Lindel, Anett Lütteken, Hirohito Mita, Roland Spalinger, Carolin Rocks, Martin Stuber und anderen.
Anmeldung zur Teilnahme in Präsenz und Online bis 11. Mai 2022 unter: jana.kittelmann(at)izea.uni-halle.de
Kontakt und weitere Informationen:
Tel.:+49 (0)345 55 21781
izea(at)izea.uni-halle.de