Die Anekdote als biographische Form
Vortrag
Dr. Rüdiger Zill (Einstein Forum Potsdam)
05. Mai 2014, 18:15 Uhr
IZEA, Christian-Thomasius-Zimmer
Der Vortrag findet statt im Rahmen der Vortragsreihe im Sommersemester 2014 unter dem Titel
Aufklärung als Lebensform? Biographische Literatur und philosophisches Selbstverständnis im 18. Jahrhundert.
Der entscheidende Einsatz der Philosophie sei nicht die Theorie, sondern das Leben bzw. die Lebensführung der Philosophen - so die These Pierre Hadots mit Blick auf die antike Philosophie. Ob und wie sich diese These für die Epoche der Aufklärung fruchtbar machen lässt, will unsere Vortragsreihe überprüfen. Ziel ist nicht nur, die von Hadot vorgeschlagene Periodisierung der europäischen Philosophiegeschichte im Hinblick auf ein mögliches antikes Erbe in der Aufklärung zu differenzieren,sondern auch das Selbst- und Rollenverständnis von Philosophen des 18. Jahrhunderts inhaltlich genauer zu erhellen. Zu diesem Zweck sollen Biographien, Memoiren, Viten und weitere biographische Textformen der europäischen Aufklärung als Medien philosophischer Selbstverständigung und -positionierung untersucht werden; das Genre der (Auto-)Biographie, das bisher vor allem im Kontext bürgerlicher Subjektivierungsformen verhandelt wurde, soll als genuiner Bestandteil aufgeklärten Philosophierens sichtbar und verständlich gemacht werden.
Wiss. Leitung: Dr. Konstanze Baron
Kontakt und weitere Informationen:
Tel.:+49 (0)345 55 21781
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