DWK Publikationen
Ergebnisse der DWK Jahrestagungen
Tagungsband zur DWK-Jahrestagung 2022: „Reformen auf dem Prüfstand“
Paul Beckus (Hg.): Reformen auf dem Prüfstand. Kontext und Wirkung der Reformpolitik Franz von Anhalt-Dessaus im Spiegel der neueren Forschung, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2024
Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817) wird überwiegend als aufgeklärter absolutistischer Herrscher verstanden. Seine Reformen in den Bereichen der Verwaltung, der Ökonomie, des Landschaftsausbaus, des Sozial- und Medizinalwesens, der Bildung sowie seine Toleranz gegenüber religiösen Minderheiten gilt weiten Teilen der Forschung als mustergültig und progressiv.
Die Dessau-Wörlitz-Kommission widmete sich 2022 mit einer Tagung diesem Thema unter dem Titel „Reformen auf dem Prüfstand“. Dabei wurden die vielfältigen Untersuchungen, die sich in den letzten Jahren mit dem Reformwerk des Fürsten auseinandergesetzt haben, diskutiert. Zudem wurden die Umsetzung der Reformen und ihre Auswirkungen auf die Untertanen in den Blick genommen.
Gelangen Sie hier zur Präsentation des Bandes auf der Website des Verlags.
2. Preis Kat. "Buch über Gartengeschichte", Deutscher Gartenbuchpreis 2024: Über Gärten im Gespräch: Landschaftsgärten in Mittel- und Ostmit
Tagungsband zur Jahrestagung der Dessau-Wörlitz-Kommission 2021
Jana Kittelmann, Michael Niedermeier, Andrea Thiele (Hg.):
Über Gärten im Gespräch. Wechselwirkungen zwischen Landschaftsgärten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts in Mittel- und Ostmitteleuropa
Halle: Mitteldeutscher Verlag 2023
Durchgängig farbig, 248 Seiten.
Der Band versammelt die Beiträge der Tagung „Über Gärten im Gespräch. Wechselwirkungen zwischen Landschaftsgärten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts in Mittel- und Ostmitteleuropa“ in Wörlitz. Experten und Expertinnen verschiedener Disziplinen aus Deutschland, Polen und den USA diskutieren die grenzüberschreitende Dimension des mittel- und osteuropäischen Landschaftsgartens mit Blick auf gartenkünstlerische, landschaftsästhetische, historische, kulturelle, dynastisch-politische und gartendenkmalpflegerische Fragestellungen. Die Tagungsergebnisse sind in dem reich bebilderten Band dokumentiert. Allen Beiträgen ist zudem eine Zusammenfassung in Deutsch, Englisch und Polnisch angehängt.
Mit Beiträgen von: Michael Niedermeier, Agnieszka Whelan, Heiner Krellig, Katrin Schulze, Michael Keller, Ingo Pfeifer, Anna Olenska, Stefan Körner, Marlen Hößelbarth/Justina Jaworek/Markus Köhler, Marcin Cyran, Cord Panning und Jana Kittelmann.
Gelangen Sie hier zur Verlagsseite.
Im März 2024 wurde der Tagungsband mit dem 2. Preis des Deutschen Gartenbuchpreises 2024 in der Kategorie "Bestes Buch über Gartengeschichte" ausgezeichnet. Darüber freuen wir uns sehr!
https://www.gartenbuchpreis.de/
Das Buch wurde im Newsletter des Instytut Zachodni, Poznán (15(342)/2024 besprochen.
Zur Homepage des Instytuts Zachodni
, mit dem wir im Rahmen der Tagung kooperierten.
Rezension des Bandes von Olga Granasztói auf "reciti", dem Rezensionsportal der ungarischen Akademie der Wissenschaft in Budapest
https://www.reciti.hu/2024/8362
Weltensammeln: Johann Reinhold Forster und Georg Forster
Elisabeth Décultot, Jana Kittelmann, Andrea Thiele, Ingo Uhlig (Hg.): Weltensammeln: Johann Reinhold Forster und Georg Forster Göttingen: Wallstein 2020 (Das achtzehnte Jahrhundert, Supplementa, 27)
Weltumsegler, im Feld forschende Naturhistoriker und Ethnologen, Gelehrte - Johann Reinhold (1729-1798) und sein Sohn Georg Forster (1754-1794) trugen grundlegend zur Erschließung außereuropäischer Welten bei. Durch Sammeln, Ordnen, Zeigen, Zeichnen, Transportieren und Präparieren sowie durch Schreiben und Übersetzen haben sie einen erheblichen Anteil an dem Prozess genommen, der die zusammen mit James Cook erkundeten Räume in Wissensgegenstände verwandelte. Insofern waren die Forsters Produzenten: Das arkadische O-Tahiti und die Freundschaftlichen Inseln oder die düsteren Gestade des Charlotten-Sunds und die verschneite Ödnis Feuerlands sind zum einen tatsächlich in Augenschein genommene Orte, zum anderen sind es Gegenstände und Ergebnisse von Gestaltungsprojekten. Der vorliegende Band erschließt das Geflecht der Arbeitsfelder von Johann Reinhold und Georg Forster. In den Blick genommen werden die Materialitätsgeschichte der Aufklärung im Bereich der Sammlungs- und Objektpraxis sowie die sammlungsrelevanten Infrastrukturen und Institutionen des aufgeklärten Wissens.
Musik im Dessau-Wörlitzer Gartenreich
Wolfgang Hirschmann/Adrian La Salvia (Hg.): Musik im Dessau-Wörlitzer Gartenreich
Der Klang des Gartenreichs
Die wissenschaftliche Erschließung des Dessau-Wörlitzer-Kulturkreises war lange auf die heute noch zu besichtigenden Zeugnisse der Architektur und Gartenkunst konzentriert. Das 250-jährige Bestehen der Dessauer Hofkapelle/Anhaltischen Philharmonie 2016 bot den Anlass, sich dem immateriellen musikalischen Kulturerbe des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs im Rahmen der Jahrestagung der Dessau-Wörlitz-Kommission zu nähern.Die Beiträge des Bandes versammeln die Ergebnisse der Tagung und zeigen, dass die Kenntnis der Dessau-Wörlitzer Musiklandschaft des 18. Jahrhunderts einen substanziellen Beitrag zur Erforschung der europäischen Aufklärung und Empfindsamkeit zu leisten vermag. Die opulente Ausstattung des Bandes mit vielen Abbildungen soll dabei helfen, ein lebendiges Bild der reichen Musik- und Theaterkultur der Epoche zu entwerfen.
Politische Gartenkunst?
Andreas Pečar/Holger Zaunstöck (Hg.): Politische Gartenkunst? Landschaftsgestaltung und Herrschaftsrepräsentation des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau in vergleichender Perspektive – Wörlitz, Sanssouci und Schwetzingen. Halle 2015.
Der Sammelband widmet sich der Frage, ob der Wörlitzer Landschaftsgarten nicht nur in seiner ästhetischen Erscheinungsform, sondern auch in seiner politischen Funktionalität exzeptionelle Züge aufwies. Zum anderen geht es um den Vergleich der Herrschaftsrepräsentation des Fürsten im Landschaftsgarten mit seiner politischen Herrschaftspraxis. So wird in den Beiträgen die »politische Seite« der Gartenkunst um 1800 an einem konkreten Beispiel anschaulich gemacht.
Mit Beiträgen von Johannes Süßmann, Ingo Pfeifer, Michael Niedermeier, Andreas Pečar, Marcus Köhler, Jan Brademann und Paul Beckus.
Rezension
Gotische Häuser um 1800
Heinrich Dilly/Barry Murnane (Hg.): Seltsam, abenteuerlich und unbeschreiblich verschwenderisch. Gotische Häuser um 1800 in England, Potsdam, Weimar und Dessau-Wörlitz. Halle 2014.
In den Jahren 1773 und 1774 errichtet und nach 1785 mehrmals erweitert, ist das Gotische Haus im Wörlitzer Park das zweite neugotische Gebäude in Deutschland überhaupt und das einzigartige Zeugnis einer neuen Wertschätzung mittelalterlicher Kunst und Kultur gegen Ende des 18. Jahrhunderts.
Was aber war dieses Haus – abgesehen von seinem stilgeschichtlichen Stellenwert und seinem gegenwärtigen Status als Teil des Welterbes? Die gebaute Provokation eines aufgeklärten Despoten in der aufklärenden Semantik des Englischen Gartens oder eine spät eingerichtete Kunstkammer kurioser Ölbilder, schwer deutbarer Kupferstiche und feinster Glasmalereien aus dem späten Mittelalter? Das Refugium eines liebestrunkenen Potentaten oder ein Labyrinth zur Selbstbespiegelung eines politisch bedrängten Fürsten?
Die Autoren der 13 Aufsätze des Bandes stellen Forschungsergebnisse zur Diskussion, die sie über das Gotische Haus in Wörlitz, über weitere neugotische Gebäude in dessen Nähe, in benachbarten Ländern und in der geistigen Heimat des Gothic Revival, Großbritannien, vergleichend gewonnen haben.
Friedrich von Matthisson (1761–1831)
Erdmut Jost/Christian Eger (Hg.): Friedrich von Matthisson (1761–1831). Dichter im Zeitalter der Freundschaft. Mit Musik-CD. Halle 2013.
Friedrich von Matthisson gehörte zu den populärsten und erfolgreichsten Schriftstellern um 1800. Sein umfangreiches Œuvre erreichte hohe Auflagen, seine Lyrik wurde von Komponisten wie Beethoven, Schubert oder Reichardt vertont; Übersetzungen in mehrere europäische Sprachen machten Matthissons Schriften zudem weit über Deutschland hinaus bekannt. Es war jedoch gerade der Status des Erfolgsschriftstellers, der Matthisson die Kritik seiner Zeitgenossen einbrachte und in der Folge letztlich dafür sorgte, dass der Schriftsteller und sein Werk aus dem literarischen Kanon ausgeschlossen wurden. Er geriet zunehmend in Vergessenheit und ist heute nahezu unbekannt.
Matthissons 250. Geburtstag 2011 bot daher den willkommenen Anlass, neue Perspektiven auf sein Leben, Werk und Wirkung zu eröffnen. Der vorliegende Band präsentiert die Ergebnisse der Jahrestagung der Dessau-Wörlitz-Kommission am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) 2011.
Goldenes Zeitalter und Jahrhundert der Aufklärung
Erdmut Jost/Holger Zaunstöck (Hg.) in Zusammenarbeit mit Wolfgang Savelsberg: Goldenes Zeitalter und Jahrhundert der Aufklärung. Kulturtransfer zwischen den Niederlanden und dem mitteldeutschen Raum im 17. und 18. Jahrhundert. Halle 2012.
Die Niederlande und Mitteldeutschland waren im 17./18. Jahrhundert auf nahezu allen gesellschaftlichen Ebenen miteinander verbunden. Diesen Beziehungen sind die Studien des vorliegenden Bandes gewidmet. Ausgangspunkt hierfür ist das Konzept des „Kulturtransfers“, das die wechselseitigen Wahrnehmungen und Einflussnahmen zweier Kulturen untersucht. Dabei kommt ein breites Themenspektrum in den Blick: niederländische Architektur, Reisekultur von Mitteldeutschland in die Niederlande, Buchsammlungen, Übersetzungen religiöser und philosophischer Schriften, aber auch die Kantrezeption in den Niederlanden, der Beginn nationaler Stereotype am Beispiel der Gartenkultur, die Rezeption von Delfter Fayencen und ganzheitliche Medizin. So entsteht ein umfassendes Panorama, das Schwerpunkte, Brüche und Verschiebungen in der kulturellen Wahrnehmung zweier zentraler Kulturregionen der Frühen Neuzeit nachzeichnet.
Innenseiten des Gartenreichs
Heinrich Dilly und Christiane Holm (Hg.): Innenseiten des Gartenreichs. Die Wörlitzer Interieurs im englisch-deutschen Kulturvergleich. Halle 2011.
Das Buch lädt zu Reflexionen über die spezifischen Aufgaben und Funktionen der Interieurs im Gartenreich Dessau-Wörlitz ein. Wie haben Fürstin Louise, Fürst Franz, ihre Söhne und die kleine Hofgesellschaft ihr Landhaus, wie das Wörlitzer Schloss genannt wurde, genutzt? Haben sie sich dort nur gezeigt oder doch auch gelebt, etwa gewohnt? In welchem Verhältnis standen die anderen Innenräume des Gartenreiches dazu? Wie wurden diese Räume von Besuchern wahrgenommen? Und welche Beziehungen gibt es zu Ausstattungen, mit denen das Fürstenpaar und seine Begleitung u.a. durch seine Englandreisen in Berührung gekommen ist?
Die Beantwortung dieser Fragen beginnt mit drei Beiträgen, die sich dem Interieur aus kunst-, literatur- und musikwissenschaftlicher Perspektive nähern. Sie zeigen, welche Veränderungen sich im ausgehenden 18. Jahrhundert in der Darstellung von Innenräumen in Malerei und Literatur abzeichnen und wie sich analog dazu auch das Musizieren änderte. In den dann folgenden Beiträgen wird das Wörlitzer Landhaus von verwandten englischen Country Houses gleichsam umstellt. Durch die Essays über drei deutsche, zeitgleich entstandene und ebenfalls in der Peripherie der Residenzen gelegene, Wohnsitze werden die Vergleichsmöglichkeiten erweitert.
Frauen und Gärten um 1800
Christiane Holm/Holger Zaunstöck (Hg.): Frauen und Gärten um 1800. Weiblichkeit – Natur – Ästhetik. Halle 2009.
Das Buch behandelt das spannungsvolle und facettenreiche Verhältnis von Frauen und Gärten in der kulturgeschichtlich wegweisenden Zeit um 1800. In diesen Jahren wurden traditionelle Weiblichkeits-, Natur- und Kunstkonzepte hinterfragt, neue Handlungsräume für und von Frauen erschlossen und Sichtachsen in die Moderne eröffnet. Präsentiert werden hier die Ergebnisse der Jahrestagung der Dessau-Wörlitz-Kommission im Jahr 2008, die dieses Themenfeld interdisziplinär umreißen und aus diesem Horizont heraus insbesondere Louise von Anhalt-Dessau und das Gartenreich Dessau-Wörlitz in den Blick nehmen.
Mit Beiträgen von Cornelia Klinger, Alison E. Martin, Christiane Holm, Annette Dorgerloh, Petra Schmidt und Bettina Baumgärtel.
Bücherwelten im Gartenreich Dessau-Wörlitz
Wilhelm Haefs (Hg.): Bücherwelten im Gartenreich Dessau-Wörlitz. Hannover 2009.
Die Beiträge des Sammelbandes widmen sich dem Thema der "Bücherwelten", dem Buch als Kommunikationsmedium und den Bibliotheken als Orten des Sammelns, Archivierens, Kommunizieren und Repräsentierens in Anhalt-Dessau und insbesondere im Gartenreich Dessau-Wörlitz, auf sehr unterschiedliche Weise: Der Bogen spannt sich von der Beschreibung der Privatbibliothek des Fürsten Franz und dem Versuch einer umfassenden Rekonstruktion der zahlreiche Widmungsexemplare bedeutender Schriftsteller (etwa Laurence Sterne) enthaltenden Bibliothek der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau, deren geistiges Profil dadurch an Konturen gewinnt, über die Beschreibung der Anhaltischen Landesbücherei in Dessau und ihrer Sammlungsgeschichte sowie der Darstellung der Tätigkeit und Verdienste des frühen Dessauer Hofbibliothekars, des Dichters Wilhelm Müller, die Rekonstruktion des kommunikativen Netzwerks des Fürstinnen-Freundes, des Lehrers und Dichters Friedrich von Matthisson, am Beispiel seines überlieferten 'Stammbuchs', bis zur Dessauer 'Buchhandlung der Gelehrten', einem bibliopolischen Zentrum der Spätaufklärung: Die Selbstverlagsidee wurde nicht nur von der gebildeten Elite im ganzen Alten Reich diskutiert, vielmehr steht sie auch für ein Veröffentlichungskonzept mit höchst modernen Zügen. Abgerundet wird der Band durch die Analyse der Transformation von Schrift in die Partie einer Gartenlandschaft am Beispiel von August Rodes berühmter Übersetzung von Apuleius’ 'Goldenem Esel' (1783) und seiner Beschreibung des Gartenreichs Dessau-Wörlitz (erstmals 1788).
Das Leben des Fürsten
Holger Zaunstöck (Hg.): Das Leben des Fürsten. Studien zur Biografie von Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740–1817). Halle 2008.
Eine moderne Biografie des Fürsten Franz stellt das größte kulturgeschichtliche Desiderat zum Gartenreich Dessau-Wörlitz dar, doch eine substanzielle Biografie ist nicht eben schnell zusammenzuschreiben. Dies würde auf eine pure Kompilation von bereits Bekanntem hinauslaufen. In Zukunft muss es um die problemorientierte Forschung gehen, mit der es möglich wird, zu neuen Erkenntnissen und zu einem komplexeren Verständnis des Gesamtentwurfs Anhalt-Dessau um 1800 zu gelangen.
Der biografische Ansatz dient dabei als Klammer: Er kann ein Forschungsfeld eröffnen und strukturieren, das unterschiedliche moderne Fragestellungen aufnimmt und aufeinander bezieht. Biografische Forschung fungiert also als ein Mittel zum Zweck: Ihr Ziel ist es natürlich, Franz von Anhalt-Dessau eine forschungsgesättigte Monografie zu widmen. Denn derzeit fehlt eine Biografie des Fürsten, die das komplexe Wechselspiel von Persönlichkeit und Zeitgeist, von Alltag und epochalem Kulturentwurf, von Gelingen und Misserfolg beschreibt. Auf diesen Weg will sich der vorliegende Band begeben.
Hof – Geschlecht – Kultur
Hof – Geschlecht – Kultur. Luise von Anhalt-Dessau (1750-1811) und die Fürstinnen ihrer Zeit. Zusammengestellt von Wilhelm Haefs und Holger Zaunstöck (= Das Achtzehnte Jahrhundert. Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts Jg. 28, Heft 2). Wolfenbüttel 2004.
Aus dem Inhalt:
York-Gothart Mix: Die literaturbegeisterten Frauen am Hofe zwischen sozialem Distinktionsbedürfnis und empfindsamem Eskapismus
Anette Froesch: Die Porträts der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau
Johanna Geyer-Kordesch: Luise von Anhalt-Dessau: Liberty, Sensibility and Wisdom
Bärbel Raschke: Privatbibliothek und Lektüre der Fürstin Luise von Anhalt-Dessau
Helga Meise: Lesen und Schreiben im Rollenverständnis deutscher Fürstinnen des 18. Jahrhunderts
Joachim Berger: Repräsentationsstrategien deutscher Fürstinnen in der Spätaufklärung
Weitere Publikationen
Weltensammeln: Johann Reinhold Forster und Georg Forster
Elisabeth Décultot, Jana Kittelmann, Andrea Thiele, Ingo Uhlig (Hg.): Weltensammeln: Johann Reinhold Forster und Georg Forster Göttingen: Wallstein 2020 (Das achtzehnte Jahrhundert, Supplementa, 27)
Weltumsegler, im Feld forschende Naturhistoriker und Ethnologen, Gelehrte - Johann Reinhold (1729-1798) und sein Sohn Georg Forster (1754-1794) trugen grundlegend zur Erschließung außereuropäischer Welten bei. Durch Sammeln, Ordnen, Zeigen, Zeichnen, Transportieren und Präparieren sowie durch Schreiben und Übersetzen haben sie einen erheblichen Anteil an dem Prozess genommen, der die zusammen mit James Cook erkundeten Räume in Wissensgegenstände verwandelte. Insofern waren die Forsters Produzenten: Das arkadische O-Tahiti und die Freundschaftlichen Inseln oder die düsteren Gestade des Charlotten-Sunds und die verschneite Ödnis Feuerlands sind zum einen tatsächlich in Augenschein genommene Orte, zum anderen sind es Gegenstände und Ergebnisse von Gestaltungsprojekten. Der vorliegende Band erschließt das Geflecht der Arbeitsfelder von Johann Reinhold und Georg Forster. In den Blick genommen werden die Materialitätsgeschichte der Aufklärung im Bereich der Sammlungs- und Objektpraxis sowie die sammlungsrelevanten Infrastrukturen und Institutionen des aufgeklärten Wissens.
Das Dessauer Philanthropinum und der deutsche Philanthropinismus
Jörn Garber (Hg.): ‚Die Stammutter aller guten Schulen‘. Das Dessauer Philanthropinum und der deutsche Philanthropinismus (1774-1793) (Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung 35). Tübingen 2008.
Das 18. Jahrhundert wurde auch als das Pädagogische Jahrhundert bezeichnet. In Dessau wurde die erste, den Prinzipien der Aufklärung verpflichtete Reformschule von „Menschenfreunden“ („Philanthropen“) 1774 gegründet. Die Philanthropen revolutionierten den Unterricht, indem sie eine kindgerechte Lernstrategie entwarfen. Sie wollten nicht länger den Lernstoff der Gelehrten, sondern berufspraktisches Wissen für künftige Bürger vermitteln. Alle späteren Reformschulbewegungen in Deutschland beriefen sich auf diesen ersten umfassenden Schulversuch der deutschen Aufklärungspädagogik.
Heinrich Dilly/Holger Zaunstöck (Hg.): Fürst Franz. Beiträge zu seiner Lebenswelt in Anhalt-Dessau (1740-1817). Halle 2005.
Leopold III. Friedrich Franz (1740–1817), Herzog von Anhalt-Dessau, bekannt als Fürst Franz, war maßgeblicher Schöpfer der heute unter dem Namen Dessau-Wörlitzer Gartenreich bekannten Weltkulturerbestätte.Der aufgeklärte Landesherr war ein Förderer der Künste und der Landeskultur. Eine aktuelle Biografie des Fürsten ist nach wie vor ein Desiderat. Der Band präsentiert Ergebnisse, die Studierende der Geschichte und der Kunstgeschichte an der Martin-Luther-Universität im Rahmen eines Forschungsseminars ermittelt haben, um diese Lücke zu schließen. Die Studenten haben 2005 für ihre publizierten Arbeiten einen "Sonderpreis des Rektors der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg" erhalten.
Erhard Hirsch: Die Dessau-Wörlitzer Reformbewegung im Zeitalter der Aufklärung. Personen – Strukturen – Wirkungen (Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung 18). Tübingen 2003.
Licht in die Köpfe zu bringen war das erklärte Ziel der Aufklärer: Wie nirgends sonst wurde die Aufklärung im Fürstentum Anhalt-Dessau demonstrativ praktiziert. Seit der Berufung des verketzerten Basedow, der 1774 das Philanthropin gründete, war Dessau-Wörlitz in aller Munde. Hirsch mustert kritisch alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens an Hand der oft enthusiastischen Lobreden der Besucher und der Publizistik über dieses Zentrum der Aufklärer, wo man die Vorurteile abbaute, die Emanzipation der Juden voranbrachte und in einem Gartenreich die pädagogische Provinz und den "Friedensstaat" der Aufklärung verwirklichte.