Heinrich, Dr. Tobias
Dr. Tobias Heinrich
University of Kent, Großbritannien
Laufzeit des Stipendiums: 07.05.2018-08.06.2018
Zur Person
Geburtsjahr: 1980
Studium:
1999-2005 Universität Wien, Humboldt Universität Berlin, Al-Azhar Universität Kairo: Germanistik
2009-2013 Universität Wien: Promotion Germanistik
wissenschaftliche Anstellungen bzw. Tätigkeiten:
2005-2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie, 2015-2017 OeAD-Lektor an der University of Oxford, seit 2017: Lecturer in German an der University of Kent
Mitherausgeber des European Journal for Life-Writing
Forschungsprojekt
Soziale Medien im 18. Jahrhundert: Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Zusammenfassung:
Das Forschungsprojekt widmet sich den medialen Praktiken des Lyrikers, literarischen Mäzens und Halberstädter Domsekretärs Johann Wilhelm Ludwig Gleim im Kontext der europäischen Briefkultur des 18. Jahrhunderts. Über drei sich ergänzende Themenbereiche - 'Medialität, Sozialität und Performanz' - werden die Verfahrensweisen untersucht, über die sich Gleim und die mit ihm korrespondierenden Zeitgenossen als Teil eines epistolaren Netzwerkes konstituieren. Zu zeigen ist, wie das Subjekt im Zeitalter von Distanzkommunikation und medial vermittelter Präsenz zum Effekt reziproker Konstruktionsprozesse wird. Ziel ist es, einer Subjekttheorie Sozialer Medien zuzuarbeiten, die in ihrem heuristischen Anspruch auch über das 18. Jahrhundert hinaus reicht und einen Beitrag zur aktuellen Diskussion um das vernetzte Selbst (networked self) in der digitalen Sphäre leistet.
Ergänzend zur Publikation der mediologischen Analyse in Form einer monographischen Studie entsteht eine digitale Auswahledition aus Briefen von und an Gleim. Diese erste Online-Edition von Briefen J.W.L. Gleims dient zum einen dem direkten Zugang zu den Quellen und der Dissemination der Forschungsergebnisse über alternative Darstellungs- und Visualisierungsformen. Zugleich wird die digitale Edition unter Anwendung automatisierter Analyseverfahren aber auch selbst auf die mediologische Untersuchung einwirken.