Dr. Simon Dagenais
Dr. Simon Dagenais
Montréal, Kanada
Stipendium des Fonds de recherche du Québec - Société et culture
Laufzeit des Stipendiums: 15.3.2015-31.10.2017
simon.dagenais(at)izea.uni-halle.de
Zur Person
*1986; 2005-2008 BA-Studium der Geschichte an der Université du Québec à Montréal (Kanada); 2008-2010 Masterstudium der Geschichte an der Université du Québec à Montréa; 2015 Promotion an der Université du Québec à Montréal (Geschichte) und an der Universität des Saarlandes (Romanistik) mit einer Arbeit über den Almanach de Mathieu Laensbergh (1636-1820); 2015-2017 Bourse de recherche postdoctorale, Stipendium des Fonds de recherche du Québec - Société et culture, Halle (IZEA); 2017-2019 Bourse de recherche postdoctorale, Stipendium des Social Sciences and Humanities Research Council of Canada, Europäische Hochschulinstitut, Florenz.
Forschungsprojekt
Von Mündern, Augen und Ohren: Mündlichkeitsphänomene, Schreibpraktiken und weitere Informat
Das Projekt untersucht die Modalitäten der Aneignung von Mündlichkeit in der französischsprachigen periodischen Presse des deutschsprachigen Raums im 18. Jh., indem es die vier wichtigsten französischsprachigen Zeitungen untersucht, die im Heiligen Reich am Ende des Ancien Régime gedruckt wurden: die Gazette de Cologne (1734-1794), der Courier du Bas-Rhin (1767-1810), die Gazette des Deux-Ponts (1770-1786) und der Journal historique et littéraire (1773-1794). Ich werde die Beziehungen zwischen den verschiedenen gedruckten Medien und Handschriften analysieren, die sich das mündliche Wort angeeignet haben, um es zu verbreiten. Dabei sollen die Spuren der Mündlichkeit, die sich in den Zeitschriften finden, mit den Quellen in Verbindung gebracht werden, die den Zeitschriften ihre Nachrichten liefern, d.h. Korrespondenzen und handschriftliche Nachrichten. Um die Aneignung von Mündlichkeit gut in den medialen Kontext der Epoche einzuordnen, werden Fallstudien zur Medienberichterstattung über entscheidende Ereignisse im deutsch- oder französischsprachigen Raum durchgeführt. Wir werden insbesondere die Lütticher Revolution (1789-1794) betrachten, und zwar anhand der Briefe des in Liège gebliebenen Domscholaster Ghysels, die der Gazette de Cologne als Quelle dienten. Dieser Ansatz zielt also darauf ab, die Interaktionen zwischen mündlicher und schriftlicher Kultur in einem Korpus zu untersuchen, das bisher noch nicht unter diesem Blickwinkel untersucht wurde.