La sociabilité du solitaire: pratiques et discours de l’intimité, de l’exclusion et du secret à l’époque moderne
Inhalt
Im Mittelpunkt des Bandes steht die Soziabilität des Solitärs, worunter jene Individuen verstanden werden, deren Leben und Handeln sich in Besinnlichkeit, Rückzug, Verbannung oder im Untergrund abspielt. Ziel der vorliegenden Beiträge ist es, ihre soziale Existenz und gemeinsamen Erfahrungen neu zu bewerten.
Der Begriff des Individuums, der im Zentrum der vorliegenden Reflexionen steht, verdeckt zu häufig den öffentlichen Charakter der Darstellungen und der Erfahrungen des Intimen. Auch das Private wird oft lediglich in der Begegnung mit dem Öffentlichen fassbar, ebenso wie das Individuum in der Begegnung mit den legitimierten Autoritäten oder die Wortergreifung des Einzelnen in der Begegnung mit der Gemeinschaft. Eine Facette der in der Moderne aufkommenden Intimität findet ihren Ausdruck in Memoiren, Briefwechseln, Romanen und verschieden Erzählformen, in denen sich gelebte Erfahrung und Fiktion verbinden. Die sich selbst schreibend beschreibenden Einzelgänger werden somit Teil einer ihre Schriften prägenden Gemeinschaft, der sie sich häufig weder entziehen können — noch wollen —, noch der sie entkommen können.
Die Akten des 28. Kolloquiums „Junge Forscher des CIERL“ zielen darauf ab, über Soziabilität, Einsamkeit und deren Verbindungen zu reflektieren, sowie die literarischen Quellen in den Blick zu nehmen, die diese Begriffe thematisieren. Es geht in erster Linie darum, jene der komplexen Realität nicht gerecht werdende Dichotomien, wie Individuum und Gruppe, Privatheit und Öffentlichkeit, zu überwinden.