Abgeschlossene Projekte
Vergesellschaftung und Freiheit
Heinz Thoma
Das Projekt Vergesellschaftung und Freiheit geht von drei Beobachtungen aus. Eine erste besteht darin, dass sich seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts die Diagnosen häufen, dass die Art des Wirtschaftens und des Zusammenlebens des westlichen Gesellschaftsmodells an seine Grenzen zu geraten scheint (Club of Rome, Die Grenzen des Wachstums 1972).
Aufklärung und Religionen
Daniel Cyranka
Unter der Überschrift "Aufklärung und Religionen" werden Themen bearbeitet, die am Seminar für Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie ganz grundsätzlich eine Rolle spielen.
Emmy-Noether-Gruppe: Praktische Gründe vor Kant (1720-1780)
Dr. Sonja Schierbaum
Das Emmy-Noether-Projekt "Praktische Gründe vor Kant" war bis März 2020 an der Universität Halle, Institut für Philosophie, angesiedelt. Sein Standort ist nun die Universität Würzburg. Die Kooperation des Projekts mit dem IZEA wird fortgeführt.
Ziel des Projekts ist es, anhand einer historischen Debatte einen Beitrag zu einer grundlegenden Diskussion um praktische Gründe in der Ethik zu leisten, und zugleich umgekehrt eine historische Debatte im Lichte einer zeitgenössischen Diskussion zu interpretieren. Das Projekt soll Fragen auf drei Ebenen und deren Interrelationen untersuchen: 1. Die normative Ebene: Unter welchen Bedingungen hat ein Akteur einen Grund, etwas zu tun? 2. Die Ebene der (moralischen) Motivation: Wie motivieren praktische Gründe? 3. Die metaphysische Ebene der Quelle der Normativität: Worin gründet die Normativität praktischer Gründe? Anhand "vorkantischer" Theorien können Schwierigkeiten der Gegenwartsdebatte rund um praktische Gründe vermieden werden (Internalismus/Externalismus) und Zusammenhänge zwischen den drei Ebenen explizit gemacht werden, die aufgrund der zunehmenden Spezialisierung in der akademischen Philosophie vernachlässigt werden.
Hof und Verwaltung des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1758-1817). Struktur, Personal, Funktionalität
Hof und Verwaltung des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau (1758-1817). Struktur, Personal, Funktionalität
Paul Beckus
Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1758-1817) galt seinen Zeitgenossen als Ideal eines aufgeklärten Herrschers. Heute weitgehend unbekannt, gehörte Fürst Franz zu den populärsten Regenten des späten Alten Reiches.
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Systematischer Kommentar zu Kants "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten"
Heiner F. Klemme
Dieser 'analytische' Kommentar zu Kants "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" (1785) richtet sich an Studentinnen und Studenten, die sich mit den grundlegenden Begriffen von Kants Lehre vom Kategorischen Imperativ vertraut machen wollen.
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Die Masken des Königs. Friedrich II. von Preußen als Schriftsteller
Andreas Pečar
König Friedrich II. von Preußen galt seinen Zeitgenossen ebenso wie der Nachwelt stets als Ausnahmeerscheinung. Zu diesem Bild trug insbesondere seine Philosophenrolle bei, die er sich bereits als Kronprinz aneignete und auch als König immer hervorhob.
Kant-Lexikon
Jürgen Stolzenberg, in Zusammenarbeit mit Georg Mohr und
Marcus Willaschek
Kants revolutionärer Neuansatz in der Philosophie ging mit der Einführung einer weitgehend neuen Terminologie einher. Dies hat dazu geführt, dass schon zu Kants Lebzeiten mehrfach Kommentare, Wörterbücher und Kompendien zu seinem Werk erschienen.
Falsche Freunde. War die Aufklärung wirklich die Gründungsepoche der Moderne?
Andreas Pečar, Dr. Damien Tricoire
Dass die Aufklärung die Gründungszeit der Moderne gewesen ist, wird immer wieder behauptet, wie jüngst nach den Pariser Attentaten gegen Charlie Hebdo. Doch stimmt es wirklich? Haben die Aufklärer die modernen Vorstellungen von Toleranz, Menschenrechten, der Gleichheit zwischen den Geschlechtern oder zwischen den Völkern vertreten?
Handbuch Europäische Aufklärung: Begriffe, Konzepte, Wirkung
Heinz Thoma
Das Handbuch handelt in rund 50 Artikeln von Schlüsselbegriffen und zentralen Themen der Aufklärung wie „Antik/Modern“, „Freiheit/Gleichheit“, „Mensch/Menschheitsgeschichte“, „Erfahrung“ und „Vernunft“, „Landschaft/Garten“, „Moral“.
Experimentierfeld Frühaufklärung. Um 1700 als Epochenschwelle zwischen Öffnung und neuer Schließung
Experimentierfeld Frühaufklärung. Um 1700 als Epochenschwelle zwischen Öffnung und neuer Schließung
Daniel Fulda, Jörn Steigerwald
Epochenordnungen gehören zu den stabilsten, durch die laufende Forschung am wenigsten berührten Beständen der historisch arbeitenden Wissenschaften. Umso bemerkenswerter ist es, wenn hinsichtlich eines bestimmten Zeitraums die Epochenzuordnung unsicher und neu diskutiert wird, wie dies mit Blick auf die Zeit um 1700 in den letzten Jahren auf breiter Linie geschehen ist.
„Den Freunden der Wahrheit gewidmet“. Essayistik als Selbsttechnik im Zeitalter der Aufklärung
Nina Hahne
Im Zeitalter der Aufklärung etabliert sich eine eigenständige deutschsprachige Essayistik. Ihre gesellschaftliche Funktion blieb in der Forschung bislang unberücksichtigt.
Johann Mattheson als Vermittler und Initiator. Wissenstransfer und die Etablierung neuer Diskurse in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Johann Mattheson als Vermittler und Initiator. Wissenstransfer und die Etablierung neuer Diskurse in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Wolfgang Hirschmann, Bernhard Jahn
Johann Mattheson (1681–1764) gilt als zentraler Musiktheoretiker in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die musiktheoretischen Schriften sind jedoch eingebettet in ein weit umfangreicheres Schrifttum und werden flankiert von einer reichen kompositorischen Produktion.
Verlagsarchiv der Firma Gebauer-Schwetschke in Halle von 1733 bis 1839
Marcus Conrad, Daniel Fulda, Christine Haug, Ralf Jacob, Manuel Schulz
Im Stadtarchiv Halle befindet sich der geschlossen überlieferte Nachlass der halleschen Druckerei, Verlags- und Buchhandelsfirma Gebauer-Schwetschke, die zu den renommiertesten und wichtigsten deutschen Verlagen des 18. und 19. Jahrhunderts gehört. Aufgrund der weitreichenden Verbindungen des Unternehmens repräsentiert das Verlagsarchiv die wissenschaftlichen Kommunikationsverhältniss...
Zwischen Stadt, Universität und Kirche. Die literarische Kultur Halles im 18. Jahrhundert
Hans-Joachim Kertscher
Das Projekt stellt sich die Aufgabe, den Prozess der deutschen Aufklärung von seinen literarisch-kulturellen Komponenten her zu untersuchen, um deutlich zu machen, wo Neuansätze aufklärerischen Denkens zu finden sind, wo eine kritische Selbstbefragung früherer aufklärerischer Positionen stattfindet, wo mögliche Ausstrahlungen solcher Diskurse auf den gesamten deutschen (und europäischen) Raum zu verzeichnen sind.
Emotion und Wissen im russischen und europäischen Sentimentalismus
Sonja Koroliov
Anhand klassischer sowie weniger bekannter Texte der russischen Literatur des langen 18. Jahrhunderts, die sowohl innerhalb der nationalen Aufklärungsdiskurse kontextualisiert als auch zu westeuropäischen und antiken Quellen in Bezug gesetzt werden, soll gezeigt werden wie sentimentalische Diskurse und Praktiken die Formulierung, Inszenierung, Dialektik und Feinmechanik der Wissensbegriffe der Aufklärung geprägt haben.
Sophie von La Roches Kupfererklärung "Sitten der schönen Pariser Welt"
Erdmut Jost, Konstanze Baron
1787 publiziert Sophie von La Roche im Anhang der Reisebeschreibung "Journal einer Reise durch Frankreich" ihre erste und einzige Kupfersticherklärung, betitelt "Sitten der schönen Pariser Welt".
Diderot und die Erzählung der Aufklärung
Konstanze Baron
Die Dissertation widmete sich den Erzählungen Diderots, die in den 1770er Jahren entstanden sind und die für gewöhnlich als das Alterswerk des großen Philosophen und Mitherausgebers der Encyclopédie betrachtet werden.
Die Aufklärung im Bezugsfeld neuzeitlicher Esoterik
DFG-Forschergruppe (2004–2012)
Die Anfang 2004 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligte und 2007 für weitere drei Jahre verlängerte Forschergruppe „Die Aufklärung im Bezugsfeld neuzeitlicher Esoterik“ hat zum 30. April 2010 das Ende des maximalen Förderzeitraums erreicht.
Die brandenburgisch-preußische Hochschulpolitik in der Frühphase der Universität Halle (1688-1740)
Andreas Pečar, Marianne Taatz-Jacobi
Die Grundfrage des Forschungsprojekts lautet, welche „Hochschulpolitik“ die preußische Regierung an der neu gegründeten Universität Halle in den ersten knapp fünfzig Jahren ihres Bestehens verfolgt hat.
Historisch-kritische Edition des Briefwechsels zwischen Christian Wolff und Ernst Christoph Graf von Manteuffel (1738–1748)
Jürgen Stolzenberg, Detlef Döring (†), Katharina Middell, Hanns-Peter Neumann
Ziel des Projekts ist die historisch-kritische Edition des Briefwechsels zwischen dem Philosophen Christian Wolff (1679–1754) und dem Mäzen Wolffs, Ernst Christoph Graf von Manteuffel (1676–1749).
Religion, Sklaverei und "Rasse" im Zeitalter der Revolutionen: Katholizismus im kolonialen Saint-Domingue und unabhängigen Haiti (ca. 1700–ca. 1840) (DFG-Projekt)
PD Dr. Damien Tricoire und Dr. des. Miriam Franchina
Die Haitianische Revolution (1791–1804) hat in den letzten Jahrzehnten einen immer wichtigeren Platz in den Erzählungen über die Geburt der modernen Welt eingenommen. Sie führte zur Gleichheit der “freien Farbigen” vor dem Gesetz (1792), der weltweit ersten Abschaffung der Sklaverei (1794) und der Unabhängigkeit von Saint-Domingue, das in Haiti umbenannt wurde (1804). Im vorliegenden Forschungsprojekt soll untersucht werden, inwiefern der Katholizismus der Bevölkerung afrikanischer Herkunft einen Rahmen für Identitätsentwürfe und politische Forderungen bot.
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Autokratie oder konsensorientiertes Regiment? Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1758-1817) und seine Regierung aus dem Kabinett
Autokratie oder konsensorientiertes Regiment? Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1758-1817) und seine Regierung aus dem Kabinett
Andreas Pečar, Paul Beckus
Leopold III. Friedrich Franz, regierender Fürst von Anhalt-Dessau, ist vor allem bekannt als Bauherr des Wörlitzer Gartenreiches. Er gilt als eines der Paradebeispiele des aufgeklärten Regenten des ausgehenden 18. Jahrhunderts.
Politische Instrumentalisierung der Musik der Vergangenheit im Deutschland des 20. Jahrhunderts am Beispiel Händels
Politische Instrumentalisierung der Musik der Vergangenheit im Deutschland des 20. Jahrhunderts am Beispiel Händels
Wolfgang Hirschmann
Als Forschungsprojekt, das sich der Frage nach den Mechanismen der politischen Instrumentalisierung von Musik der Vergangenheit im Deutschland des 20. Jahrhunderts widmet, gehört die geplante Untersuchung in den größeren Themenkomplex des Verhältnisses von Musik und Politik.
Innovationsuniversität Halle? Neuheit und Innovation als historische und als historiographische Kategorien
Daniel Fulda, Andreas Pečar u.a.
In der Universitätsgeschichte hat die Universität Halle einen besonderen Platz zuerkannt bekommen: Insbesondere in ihrer Gründungsphase um und nach 1700 wird sie als Ursprungsort des Neuen beschrieben.